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Gefahren bei Hitze im Auto

Parkende Autos auf der Straße in der flimmernden Sonne als Symbol für Hitze im Auto
Bei sommerlichen Temperaturen kann es im Auto schnell unangenehm heiß werden. Vor allen Dingen durch die Frontscheibe kann sich das Auto stark aufheizen und die Innenraumtemperatur schon mal auf über 60 Grad Celsius ansteigen. Diese hohen Temperaturen können Mensch und Tier nur schwer vertragen, erst recht auf längere Zeit nicht. Die Folgen sind Konzentrationsverlust, Stress, Nervosität, unangenehmes Schwitzen und Müdigkeit. Das führt schnell zu aggressivem Fahrverhalten und damit zu einem erhöhten Unfallrisiko. Aus dem Grund haben wir im Folgenden ein paar Tipps zusammengefasst, wie man sich am besten in der sommerlichen Hitze im Auto verhalten sollte.
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Wie parkt man das Auto im Sommer richtig?

Parkplatz mit parkenden Autos im Schatten und abgedeckten Frontscheiben gegen Hitze im Auto Da die größte Sonnen- und damit Wärmeeinstrahlung über die Frontscheibe kommt, ist es ratsam, das Fahrzeug im Schatten oder mit der Frontscheibe weg von der Sonne zu parken. Dabei ist natürlich den Lauf der Sonne mit zu berücksichtigen. Auch eine Abdeckung für die Frontscheibe ist hilfreich, damit sich der Innenraum nicht zu stark aufheizt. Wer die Wahl hat, sollte sich zudem lieber auf Schotter stellen statt auf den heißen Asphalt. Der Grund dafür ist, dass sich der Asphalt stärker aufheizt und dieser somit zusätzliche Hitze von unten an das Auto abgibt. 

Alternativ gehen auch Rasenflächen zum Parken, jedoch primär nur für Fahrzeuge ohne Katalysator.  Dieser kann schnell über 600 Grad Celsius heiß werden, womit er den Rasen in Brand stecken kann. Auch auf das Parken in Wäldern sollte man bei Autos mit Katalysator verzichten.

Ein weiterer Grund dafür, das Auto lieber im Schatten zu parken, ist die immer mehr werdende Bordelektronik. Diese ist zwar für Temperaturen für bis zu 85 Grad Celsius ausgelegt, doch unter der Motorhaube kann es bei starker Sonneneinstrahlung gerne auch schnell mal bis zu 100 Grad heiß werden. Zudem hilft der Schattenplatz, dass sich weder das Lenkrad noch der Schaltknauf zu stark aufheizen und man sich Verbrennungen holt. Zusätzlich könnten die beiden Teile mit einem hellen Handtuch abgedeckt werden, oder wenigstens das Lenkrad so stark eingeschlagen, dass es mit der unteren Seite nach oben zeigt. Helle Tücher können auch für Kinder- und Ledersitze verwendet werden, damit sie sich nicht so stark erhitzen.

Was darf im Sommer nicht im Auto während des Parkens bleiben?

Schlafendes Mädchen im Kindersitz im Auto im Sommer Der Innenraum kann sich binnen einer Stunde auf 60 Grad Celsius erwärmen. Schon 15 Minuten in der prallen Sonne reichen aus, die Temperatur im Wageninneren so stark ansteigen zu lassen, dass es zu Kreislaufproblemen führen kann.

Daher sollte Folgendes nicht im Auto bleiben:

  • Personen vor allen Dingen Kinder und ältere Menschen
  • Haustiere
  • Spraydosen
  • Medikamente
  • Elektronische Geräte wie Smartphones, MP3 Player, Tablets und Co.
Kinder und Haustiere vertragen die große Hitze im Auto nicht. Da hilft es auch nicht, wenn das Fenster einen Spalt offen bleibt. Typische Symptome für Hitzschläge sind Schwindel und Erbrechen. Bei Haustieren kommen noch knallrote Zungen, Atemnot trotz Hecheln und glasige Augen dazu. Wer ein parkendes Fahrzeug findet, in dem sich noch Kinder oder Tiere befinden, sollte sofort die Polizei alarmieren. Auch Zugluft sollte bei Kindern und Haustieren vermieden werden, da das schnell zu einer Bindehautentzündung führen kann. Ebenso reicht das Parken im Schatten nicht aus, dass Auto kühl genug zu lassen, damit Kinder und Haustiere im Auto verbleiben können.
 

Bei Spraydosen dagegen können sich die innen befindlichen Gase ausdehnen und im schlimmsten Fall zur Explosion der Dose führen. Der kühlste Aufbewahrungsort für Spraydosen, wenn sie denn zwingend im Auto mitgeführt werden müssen, ist das Handschuhfach. Auch Medikamente vertragen keine große Hitze, da sich ab einer Temperatur von 25 Grad Celsius die chemische Zusammensetzung ändern kann. Damit können Medikamente unwirksam werden und / oder unerwünschte Nebenwirkungen auftreten. Smartphones, MP3 Player, Tablets und Co. sollten weder beim Parken noch während der Fahrt der direkten Sonneneinstrahlung ausgesetzt werden. Die Akkus könnten an Leistung verlieren oder auch das Display und die Elektronik einen Hitzeschaden erleiden.

Zu sehen ist eine Tabelle, welche zeigt, ab welchen Temperaturen es im Auto gefährlich wird

Was darf der Fahrer bei großer Hitze im Auto tragen und was darf der Beifahrer tun?

Wenn sich das Auto aufheizt, stellt sich vielen Fahrern die Frage, was man am besten anziehen sollte. Die Überlegungen reichen von Kopf bis Fuß. Wir schaffen für folgende Punkte ein wenig Klarheit:

  • Frau in Shorts und bauchfreiem Top als Symbol für passende Bekleidung im Auto im Sommer Schuhe
  • Bekleidung
  • Sonnenbrille

Viele Fahrer fahren im Sommer gerne in Flip-Flops oder sogar barfuß. Das ist grundsätzlich nicht verboten, allerdings nur solange nichts passiert. Im Falle eines Unfalls kann der Fahrer mit falschem Schuhwerk eine Mitschuld erhalten, da bei beiden „Schuhvarianten“ die Gefahr groß ist, dass man vom Pedal abrutscht. Daher lieber auf Sandalen zurückgreifen. Bei Berufsfahrern gilt übrigens die Regel, dass immer festes Schuhwerk getragen werden muss!

Neben dem Schuhwerk ist auch die Bekleidung immer wieder ein Thema. Bikini ist in Ordnung, oben ohne sollten dagegen wenn dann nur Männern machen. Oben ohne bei Frauen kann zur Ablenkung anderer Verkehrsteilnehmer führen und ist daher nicht ratsam. Unten ohne dagegen ist nicht verboten, solange man nicht aussteigen muss. Das könnte als exhibitionistische Handlung ausgelegt werden, die strafbar ist. Zu kurze Röcke und Hosen können dazu führen, dass man sich an den aufgeheizten Ledersitzen verbrennt. Auch über die Sonnenbrille wird immer wieder diskutiert. Diese ist prinzipiell erlaubt, allerdings darf sie nicht mehr als 92% getönt sein. Damit der Fahrer dennoch die Farben der Ampel erkennen kann, wird sogar eine maximale Tönung von nur 75% empfohlen.

Essen und Trinken am Steuer ist erlaubt, solange der Fahrer sicher das Auto führen kann. Trinken ist vor allen Dingen im Sommer sehr wichtig. Isotonische Getränke, Wasser, Schorlen und Tees eignen sich besonders gut. Diese sollten am besten Zimmertemperatur haben und wenn möglich Schnell- bzw. Sporttrinkverschlüsse. Eiskalte Getränke stressen den Körper noch zusätzlich und Schraubverschlüsse benötigen mehr Zeit und zumeist beide Hände zum Öffnen. Damit ist die Aufmerksamkeit länger weg von der Straße. Alkohol sollte auch von den Mitinsassen bei längerer Fahrt nicht konsumiert werden, da bei Hitze im Auto der Alkohol stärker zu Kopf steigen kann. Stilles Wasser ist zudem ganz praktisch, da man damit zur Not auch das Kühl- oder Wischwasser nachfüllen kann.

Einige Beifahrer lassen die Beine gerne aus dem Fenster hängen oder haben die Füße oben auf dem Armaturenbrett. Damit erhöht sich bei ihnen die Verletzungsgefahr im Falle eines Unfalls und ist daher nicht ratsam, jedoch nicht verboten.

Wann sollte man am besten eine längere Autoreise bei Hitze antreten und was ist zu beachten?

aufgeplatzter Asphalt aufgrund von zu hoher Hitze Grundsätzlich gilt, dass Fahrten zur Mittagszeit vermieden werden sollten. Der ADAC empfiehlt sogar während des Zeitraums von 12 – 15 Uhr bei Hitze nicht im Auto zu fahren. Ist das nicht möglich, lohnt es sich zu der Zeit eine längere Pause zu machen, denn Fahrten während der Hitze führen bei Fahrern schnell zu Unkonzentriertheit und sie werden schneller müde. Die idealen Zeiten für Fahrten mit dem Auto im Sommer sind daher in den frühen Morgenstunden oder zum Abend hin. Trotzdem ist es ratsam, auf der Fahrt häufiger Pausen zu machen, so dass der Fahrer seine Konzentration und Fahrtüchtigkeit wieder steigern kann.

Die langanhaltende Hitze hat auch einen Effekt auf die Straßen. Der Asphalt wird immer weicher, wodurch sich durch den Druck der LKWs Spurrillen bilden können. Das ist vor allen Dingen für Motorradfahrer gefährlich. Ebenso kann die Fahrbahn bei zu hohen Temperaturen aufplatzen. Wer zu schnell auf diese Hindernisse zufährt oder sie zu spät sieht, kann möglicherweise die Kontrolle über sein Fahrzeug verlieren. Daher ist es ratsam, mit ausreichend Sicherheitsabstand und nicht zu schnell zu fahren.

Wie kann das Auto im Sommer während der Fahrt kühl gehalten werden?

Wer keine Klimaanlage im Auto hat, hat mehrere Möglichkeiten sich Abkühlung zu verschaffen:

  • Fahrzeug mit getönten Scheiben im hinteren Bereich als Sonnenschutz fürs Auto im Sommer Sonnenschutz für die Frontscheibe
  • Sonnenblenden für hintere Scheiben
  • Mobiler Ventilator

Neben dem bereits erwähnten Sonnenschutz auf der Frontscheibe beim Parken, können auch Sonnenblenden für die hinteren Scheiben verwendet werden. Vor allen Dingen, wenn Kinder oder weitere Passagiere auf dem Rücksitz fahren, ist das Abdunkeln der Scheiben sogar empfehlenswert. Den Sonnenschutz gibt es als Blende zum Anhaften an der Scheibe und mittlerweile sogar als getönte Folie zum dauerhaften Anbringen. Die Seitenscheiben beim Fahrer und Beifahrer sowie die Frontscheibe dürfen rechtlich jedoch nicht abgedunkelt werden. Neben dem Verdunkeln der Scheiben kann man sich auch einen kleinen mobilen Ventilator ans Armaturenbrett anbringen. Er darf allerdings nicht verrutschen oder das Sichtfeld beeinträchtigen.

Übrigens gilt für alle aufgeheizten Fahrzeuge: Bevor man startet, erst einmal komplett lüften und die warme Luft entweichen lassen. Erst dann die Klimaanlage oder die Lüftung starten. In beiden Fällen die Fenster wieder schließen und die Klimageräte und Lüftungen auf Umluft stellen. Dann können sie die Luft schneller abkühlen, statt die heiße Luft von außen immer wieder von vorne runterkühlen zu müssen. Da die Luft im Innenraum bei andauernder Umluft immer trockener wird und zu Sauerstoffmangel führt, sollte man, wenn der Wagen soweit runtergekühlt ist, wieder auf Außenluft umstellen. Die ideale Temperatur im Innenraum liegt im Sommer auch nur 6 Grad unter der Außentemperatur. Zum Ende der Fahrt hin sollte man die Klimaanlage ausschalten und nur noch die Lüftung laufen lassen. Nur dann kann das Kondenswasser verdunsten und können sich keine Bakterien und Pilze bilden. Bei Kurzstrecken ist es daher ratsam, komplett auf die Klimaanlage zu verzichten und stattdessen nur mit der Lüftung zu arbeiten. In regelmäßigen Abständen, spätestens wenn üble Gerüche aus der Klimaanlage strömen, sollte die Klimaanlage mit entsprechenden Klimaanlagenreinigern desinfiziert werden.

Verhalten im Stau

liegengebliebenes Fahrzeug auf dem Seitenstreifen mit Pannenblinker für Autopannen im Stau Wer in einen längeren Stau reinfährt, sieht nicht selten liegengebliebene Autos auf dem Seitenstreifen. Meistens qualmen sie stark aus dem Motorraum, weil der Motor zu heiß geworden ist, bzw. das Kühlsystem versagt hat. Ursachen dafür sind zum Beispiel undichte Schlauchstutzen und Kühlbehälter oder eine marode Wasserpumpe, durch die Kühlflüssigkeit verloren geht. Ebenso kann durch zu starkes Aufheizen das Kühlwasser zu sehr verdampfen. Ist nicht mehr ausreichend Kühlwasser vorhanden, kann der Motor noch schneller heiß laufen und kaputt gehen.

Merkt man, dass die Kühlwassertemperatur zu stark ansteigt, gibt es übrigens einen Trick, die Temperatur wieder zu senken: Einfach die Heizung im Innenraum voll aufdrehen. Damit wird dem Motor die warme Luft entzogen und seine Temperatur wie auch die vom Kühlwasser sinkt wieder. Auch die Zylinderkopfdichtungen können durch die Hitze im Auto Schaden nehmen.

Außerdem kann sich die Batterie in Staus entleeren. Grund dafür sind zu viele eingeschaltete Verbraucher wie Gebläse, Klimaanlage, Radio, Licht usw. Im Leerlauf oder bei kleinen Drehzahlen schafft die Lichtmaschine das nicht alleine und die Batterie muss aushelfen. Wenn der Stau zu lange dauert, kann die Batterie sich entladen. Hier ist der Rat, im Stau so viele Verbraucher wie möglich auszuschalten, um die Batterie zu schonen und ein Batterieladegerät mitzuführen. Ebenso am besten den Motor die ganze Zeit laufen zu lassen. Neustarts können der bereits angeschlagene Batterie dann den Rest geben. Bei einer Start-Stop-Automatik regelt sich das von selbst. Je heißer das Wetter, je mehr Fahrzeuge sind von Ausfällen betroffen. Daher empfiehlt sich es, öfter Pausen zu machen und wenn möglich die Staus weiträumig umfahren.

Die hier aufgeführten Tipps zeigen, wie man kühl und sicher auch bei großer Hitze im Auto unterwegs sein kann. Es ist somit ziemlich einfach, zu verhindern, dass sich das Auto aufheizt. Einfach in der Reiseplanung oder beim Parken die Empfehlungen beherzigen und schon sind die hohen Temperaturen nicht mehr so schlimm. Wir wünschen allen eine gute Fahrt und stehen bei Fragen rund um unsere Produkte gerne zur Verfügung.

Welche Sicherheitsaspekte sind beim Auto im Sommer zu beachten?

Neben den oben aufgeführten Punkten gibt es auch beim restlichen Auto noch wichtige Dinge zu beachten. Die wichtigsten davon sind:

  • Kraftstoff
  • Reifen
  • Batterie

Hinter seitliche Fahrzeugansicht beim Tanken Grundsätzlich gilt, dass sich Flüssigkeiten bei Hitze ausdehnen. Das geschieht auch mit dem Kraftstoff im Tank. Daher kann der Tank manchmal nicht ganz voll sein, auch wenn die Zapfsäule sagt, der Wagen sei vollgetankt. Zusätzlich sollte man nicht randvoll tanken. Das bedeutet, dass nicht manuell nachgetankt werden sollte, wenn der Zapfhahn beim Tankvorgang alleine aufhört. Im Sommer sollte auch kein gefüllter Reservekanister mitgeführt werden. So vermeidet man unangenehm riechende Dämpfe und es besteht keine Brandgefahr. Aus dem Grund empfiehlt der ADAC alternativ, lieber früher nachzutanken. Bereits wenn der Tank noch ein Viertel voll ist, sollte eine Tankstelle angefahren werden. Hintergrund ist, dass man schnell in einen Stau oder in andere Verzögerungen geraten kann und man dann nicht mit einem leeren Tank liegen bleiben möchte.

Neben dem Kraftstoff gilt es auch, die Reifen zu prüfen. Sind diese beschädigt, porös, rissig oder zu stark abgenutzt, sollten sie gewechselt werden. Ebenso ist der Reifendruck zu kontrollieren. Er sollte nicht zu gering sein, da der Reifen sonst eine zu große Auflagefläche auf der Straße hat und sich damit schneller aufheizen kann, wodurch der Reifen platzen könnte. Zudem rät der TÜV-Nord zu einer Mindestprofiltiefe von 3 Millimeter, welche mit einem Profiltiefenmesser einfach und schnell überprüft werden kann. Auch die Felge sollte in dem Zusammenhang geprüft werden, ob sie Schäden aufweist.

Auch die Batterie ist von starker Hitze betroffen. Steigt die Temperatur über 35 Grad, entlädt sie sich schneller. Daher gibt es im Sommer häufiger Autopannen aufgrund von Batterieschäden. Wer länger in der Sonne warten muss, sollte daher Batteriefresser vor allen Dingen die Klimaanlage abschalten. E-Autos sollten im Sommer primär im Schatten parken oder häufiger Ladestationen anfahren.

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