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Aktuelle Änderungen im deutschen Bußgeldkatalog 2023: Was hat sich geändert?

Mobiler Blitzer am Straßenrand erfassen Geschwindigkeitsüberschreitungen die mit dem neuen Bußgeldkatalog 2023 geahndet werden.
Seit dem 1. Januar 2023 sind im deutschen Bußgeldkatalog einige Änderungen in Kraft getreten, die wichtige Auswirkungen auf Verkehrsteilnehmer haben. In diesem Blogbeitrag werden wir einen Überblick über die wesentlichen Neuerungen geben und die häufigsten Fragen zum Bußgeldkatalog beantworten.
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Der Bußgeldkatalog ist ein Regelwerk in Deutschland, das die Sanktionen und Strafen für Verkehrsverstöße festlegt. Er enthält detaillierte Informationen über die möglichen Vergehen im Straßenverkehr sowie die entsprechenden Bußgelder, Fahrverbote, Punkte im Fahreignungsregister und andere Konsequenzen, die bei Verstößen verhängt werden können. Er wird regelmäßig aktualisiert, um Änderungen in den Verkehrsregeln, Gesetzen und aktuellen Entwicklungen im Straßenverkehr gerecht zu werden. Die Überarbeitungen erfolgen in der Regel alle paar Jahre und können von einzelnen Verkehrsministerien der Bundesländer oder auf Bundesebene durchgeführt werden. 

Die Erstellung des Bußgeldkatalogs liegt in der Verantwortung des Bundesverkehrsministeriums in Zusammenarbeit mit dem Bundesrat. Der Katalog wird nach gründlicher Prüfung und Berücksichtigung von Verkehrssicherheitsaspekten sowie internationalen Standards entwickelt. Für 2023 haben sich die folgenden Änderungen ergeben:

Was sagt der Bußgeldkatalog zu Geschwindigkeitsüberschreitungen?

Geschwindigkeitsüberschreitungen gehören zu den am häufigsten begangenen Verkehrsverstößen. Die Konsequenzen sind abhängig von der Höhe des Verstoßes. Ab einer Geschwindigkeitsüberschreitung von 26 km/h innerhalb geschlossener Ortschaften und außerhalb geschlossener Ortschaften droht nun ein Fahrverbot von einem Monat.

Ein Fahrverbot wird in der Regel verhängt, wenn die Geschwindigkeitsüberschreitung deutlich über dem erlaubten Limit liegt oder bei groben Verstößen wie überhöhter Geschwindigkeit in einer Baustelle. Die Dauer des Fahrverbots beträgt in der Regel einen Monat, kann jedoch je nach Schwere des Verstoßes auch länger ausfallen.

Wie hoch ist das Bußgeld für das Telefonieren am Steuer?

Das Bußgeld für das Telefonieren am Steuer wurde ebenfalls angepasst. Im Jahr 2023 beträgt das Bußgeld bei einer ersten Verwarnung 100 Euro, bei wiederholten Verstößen erhöht es sich auf 200 Euro. Zudem wird ein Punkt in Flensburg eingetragen.

Wie hoch sind die Strafen bei Alkohol- oder Drogen am Steuer?

Die Strafen für Alkohol- oder Drogenverstöße wurden im aktuellen Bußgeldkatalog ebenfalls verschärft. Bei einer Alkoholisierung ab 1,1 Promille oder bei Drogeneinfluss droht nun eine empfindliche Strafe von mindestens 500 Euro, ein Fahrverbot von mindestens 3 Monaten sowie die Eintragung von 4 Punkten in Flensburg.

Was steht im aktuellen Bußgeldkatalog zum Überfahren einer roten Ampel?

Wer bei einer roten Ampel über die Haltelinie fährt, muss mit einem Bußgeld von mindestens 90 Euro und einem Punkt rechnen. Bei Gefährdung anderer Verkehrsteilnehmer oder einem Unfall erhöht sich das Bußgeld entsprechend.

Was für Bußgelder drohen bei Fahren ohne Gurt und ohne gültige Umweltplakette?

Das Fahren ohne Gurt stellt ein erhebliches Sicherheitsrisiko dar und wird mit einem Bußgeld von 30 Euro geahndet.

Das Fahren ohne gültige Umweltplakette wird mit einem Bußgeld in Höhe von 80 Euro geahndet. Die Plakette ist insbesondere in Umweltzonen erforderlich und dient der Kennzeichnung von Fahrzeugen nach ihrer Schadstoffemission.

Weitere Änderungen im aktuellen Bußgeldkatalog 2023

Neben den oben genannten Änderungen hat sich der Bußgeldkatalog für 2023 auch weiter für den Schutz von Fußgängern, Radfahrern, Anwohnern eingesetzt und zusätzlich auch die Strafen für das Nichteinhalten der Rettungsgassen erhöht. Hier die Änderungen im Überblick:

  • Verstöße bei der Rettungsgasse werden mit dem neuen Bußgeldkatalog 2023 stärker bestraft Falschparken: Das Bußgeld für das Falschparken wurde angepasst und beträgt nun je nach Schwere des Verstoßes zwischen 10 und 55 Euro. Bei Behinderung anderer Verkehrsteilnehmer kann es zusätzlich zu einem Punkt und dem Abschleppen des Fahrzeugs kommen.

  • Nichteinhalten der Rettungsgasse: Um Rettungsfahrzeugen eine schnelle Durchfahrt zu ermöglichen, müssen Fahrzeuge eine Rettungsgasse bilden. Bei Nichtbeachtung droht ein Bußgeld von bis zu 320 Euro sowie ein einmonatiges Fahrverbot.

  • Überholen von Radfahrern: Beim Überholen von Radfahrern muss ein ausreichender Sicherheitsabstand eingehalten werden. Bei einem Verstoß drohen Bußgelder von bis zu 200 Euro sowie ein Punkt.

  • Nutzen von Blitzer-Apps: Das Nutzen von Blitzer-Apps während der Fahrt ist seit 2023 verboten und kann mit einem Bußgeld von 75 Euro sowie einem Punkt geahndet werden.

  • Verursachen von unnötigem Lärm: Das absichtliche Verursachen von unnötigem Lärm wie lautes Beschleunigen kann zu einem Bußgeld von bis zu 100 Euro führen.

  • Rechtsabbiegen von LKWs: Beim Rechtsabbiegen von LKWs müssen Radfahrer und Fußgänger besonders geschützt werden. Bei Verstößen drohen Bußgelder von bis zu 70 Euro sowie ein Punkt.

Der deutsche Bußgeldkatalog wurde 2023 angepasst, um die Verkehrssicherheit weiter zu verbessern. Obwohl der Bußgeldkatalog von der Bundesregierung erstellt wird, können die einzelnen Bundesländer gewisse Abweichungen vornehmen. Sie haben die Möglichkeit, geringfügige Anpassungen oder zusätzliche lokale Bestimmungen zu erlassen. Dadurch können in einigen Fällen geringfügige Unterschiede in den Strafen und Sanktionen zwischen den Bundesländern bestehen.

Sobald sich weitere Änderungen ergeben, werden wir Euch hier darüber informieren. 

Bis dahin wünschen wir Euch eine gute Fahrt ohne Bußgelder und Punkte. 

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