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Wie könnt Ihr im Winter Kraftstoff sparen?

SUV auf zugeschneiter Straße unterwegs mit Winterreifen zum Sprit sparen
In der kalten Jahreszeit verbraucht das Auto im Schnitt deutlich mehr Kraftstoff als im Sommer. Dafür gibt es verschiedene Gründe. Auf die wichtigsten gehen wir nachfolgend genauer ein. Ebenso geben wir Tipps, wie man dennoch im Winter Kraftstoff sparen kann.
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Warum nimmt der Kraftstoffverbrauch des Autos im Winter zu?

Mehrere Gründe sind verantwortlich dafür, dass der Spritverbrauch im Winter ansteigt. Die wichtigsten davon sind:

  1. Nutzung von Winterreifen
  2. Längere Kaltlaufphase des Motors
  3. Mehr elektrische Verbraucher in Verwendung
  4. Zusätzliches Gepäck am Auto
  5. Nur sinnvolle Fahrten durchführen

 

Nutzung von Winterreifen

Die Winterreifen bestehen üblicherweise aus einer weicheren Gummimischung und sind mit einem geringeren Luftdruck gefüllt. Dadurch haben sie eine größere Auflagefläche auf der Straße. Zudem sorgt das spezifische Profil dafür, dass die Reifen bei Schnee und Glätte besser auf der Straße haften. Somit behält der Fahrer länger die Kontrolle über das Auto auch bei schwierigen Wetter- und Straßenverhältnissen. Der Nachteil ist jedoch der erhöhte Rollwiderstand. Dieser ist einer der Faktoren, die den Spritverbrauch im Winter ansteigen lassen. Um dem etwas entgegen zu wirken, empfiehlt der ADAC und einige Reifenhersteller, den Luftdruck um 0,2 Bar zu erhöhen. Den Wert jedoch nicht überschreiten, damit genug Haftung übrigbleibt. Denn je mehr Schnee und Glätte auf den Straßen liegt, umso mehr Auflagefläche wird bei den Reifen benötigt. Als weitere Alternative zum Kraftstoff sparen lohnt es sich, auf Energiesparreifen zu wechseln. Diese können bis zu 0,5l Sprit auf 100 Kilometer sparen.

Lange Aufwärmphase des Motors

Bei kalten Temperaturen benötigt der Motor länger, bis er warmgelaufen ist. Der Richtwert liegt hier bei ca. 20km. Erst dann ist er effizient und kann die beste Leistung bringen. In der Aufwärmphase wird mehr Kraftstoff verbraucht, ohne die volle Leistung zu bringen, da das Benzin nicht vollständig verbrannt wird. Somit erhöht man nicht nur die Umweltbelastung, sondern verpulvert direkt Spritgeld. Um dem entgegen zu wirken, ist es ratsam, schnellstmöglich nach dem Starten des Motors auch loszufahren. Im Leerlauf kommt der Motor nicht schnell genug auf Touren, daher wird auch dringend davon abgeraten, den Motor im Winter im Stand laufen zu lassen. Ganz abgesehen davon, dass das mittlerweile auch mit einem Bußgeld geahndet wird. Zusätzlich ist es sinnvoll regelmäßig den Motorluftfilter und die Zündkerzen zu überprüfen. Verstopfte Filter und alte Zündkerzen erhöhen ebenfalls den Kraftstoffverbrauch des Autos und das nicht nur im Winter.

Viele zusätzliche elektrische Verbraucher im Winter

Je kälter die Temperaturen, umso mehr Verbraucher werden im Auto angeschaltet. Das beginnt mit der Heizung, geht über die Lüftung und Scheibenwischer und reicht bis hin zu den Nebelscheinwerfern. Dazu kommt noch das laufende Radio, die Sitzheizung usw. All das erhöht zusätzlich den Kraftstoffverbrauch des Autos. Die höchsten Verbräuche haben alle Geräte, die mit Wärme zu tun haben. Ganz oben stehen:

  • die Frontscheibenheizung (über 500 Watt)
  • die Heckscheibenheizung (185 Watt)
  • die Lüftung (171 Watt)
  • die Sitzheizung (102 Watt)

Am wenigsten verbrauchen die Lenkradheizung (50 Watt) und die beheizten Außenspiegel (30-40 Watt). Der Nebelscheinwerfer (110 Watt) braucht mehr Strom als die Nebelschlussleuchte (53 Watt). Mit die geringsten Stromfresser sind die Scheibenwischer vorne (80-140 Watt) und hinten (30-55 Watt) und das Radio (20 Watt). Pro 100 Watt fallen 0,1l Mehrverbrauch auf 100km an. Daher gilt im Winter die Regel: Nur das an Verbrauchern anschalten, was wirklich benötigt wird und sie auch schnellstmöglich wieder ausschalten, wenn sie nicht mehr benötigt werden! 

Blick in den beheizten Außenspiegel im Winter

Das heißt, das Radio, wie auch die Sitzheizung und die Nebelbeleuchtung sollten beim Starten ausgeschaltet bleiben, so dass der Motor schneller warmlaufen kann.

Neben dem sinnvollen Umgang mit den Verbrauchern gibt es noch weitere Möglichkeiten, um den Kraftstoffverbrauch zu reduzieren.

Unnötiges Gepäck vom Auto entfernen

Um noch mehr den Spritverbrauch zu reduzieren, sollte auch überflüssiges Gepäck am und aus dem Fahrzeug entfernt werden. Dazu gehören:

Insbesondere alles, was am Fahrzeug montiert ist, sorgt für einen erhöhten Kraftstoffverbrauch, da hierdurch ein erhöhter Luftwiderstand erzeugt wird. Dachboxen sind da das beste Beispiel. Sie verursachen bei 130km/h bis zu 2 Liter Mehrverbrauch auf 100km. Daher sollten sie direkt abgenommen werden, sobald sie nicht mehr benötigt werden. Aber auch der Schnee, der auf dem Fahrzeug liegt, verursacht zusätzliches Gewicht. Deshalb muss er laut Gesetz vor dem Losfahren komplett vom Auto entfernt werden. So wird die Aerodynamik der Fahrzeuge nicht beeinträchtigt und gefährdet keine anderen Verkehrsteilnehmer. Das Entfernen des Schnees erhöht zusätzlich auch noch die Sicherheit beim Fahren, da so die Schneedecke beim Bremsen nicht vom Dach auf die Frontscheibe rutschen kann. Auch das Gewicht im Auto bestimmt, wieviel Kraftstoff man sparen kann. Bis zu 0,3 Liter mehr an Sprit werden benötigt, um 100kg auf 100 Kilometer Strecke zu befördern.

Nur sinnvolle Fahrten durchführen

Da der Motor im Winter länger braucht, bis er warm ist, sollten Kurzstrecken so gut wie möglich vermieden oder gebündelt werden. Erst ab 20km Strecke schafft der Motor es, die optimale Betriebstemperatur zu erreichen.

Wie könnt Ihr noch weiter den Kraftstoff im Winter sparen?

Blick auf den Bordcomputer mit spritsparender Fahrweise

Wie auch im Sommer kommt es hier auf die richtige Fahrweise an. Ein frühes Hochschalten, schnelle Beschleunigung und eine konstante Geschwindigkeit bei niedrigeren Drehzahlen helfen, den Spritverbrauch beim Auto zu reduzieren. In der Aufwärmphase solltet Ihr durchgängig im mittleren Drehzahlbereich fahren. Ständiges Beschleunigen und Abbremsen oder kurzfristiges Hochdrehen des Motors verringern dagegen den Wirkungsgrad und verhindern somit, Kraftstoff zu sparen.

Ebenso ist es beim spritsparenden Fahren empfehlenswert, die Motorbremsung zu nutzen. Das heißt, an den roten Ampeln rechtzeitig vom Gas gehen und langsamer werdend auf die Kreuzung zuzurollen ist sinnvoller, als erst kurz vorher stark abzubremsen. Das gleiche gilt auch beim Runterbremsen an Ortseingängen. 

Zusätzlich sollte der Motor nicht im Leerlauf laufen. Bei Wartezeiten über 20 Sekunden sollte der Motor ausgeschaltet werden, sofern er warmgelaufen ist. An Bahnübergängen ist das sogar Pflicht. Start-Stopp-Automatiken steuern das heutzutage selbst. Sie schalten auch nur aus, wenn der Motor warm genug ist. Dabei ist auch die zusätzliche Belastung für den Anlasser und die Batterie nicht nennenswert.

Ein weiterer Punkt, der ganzjährig gilt, sind offene Fenster und Schiebedächer. Diese haben nur im Stadtverkehr einen Verbrauchsvorteil gegenüber der Klimaanlage. Bei höheren Geschwindigkeiten sorgen sie für einen Luftstromabriss, was ebenfalls zu einem erhöhten Kraftstoffverbrauch des Autos führt. Wer dennoch gerne auch bei höheren Geschwindigkeiten etwas das Fenster öffnen möchte, kann Windabweiser verwenden. Diese lassen den Luftstrom nicht so stark abreißen.

Was ist bei längeren Fahrten im Winter wie auch im Sommer zu beachten?

Neben den Tipps für weniger Spritverbrauch beim Auto und spritsparendem Fahren ist es auch sehr wichtig, immer mit ausreichend Sprit im Tank zu fahren. So ist man besser auf eventuelle Staus oder Notsituationen vorbereitet. Wer sich an die Tipps hält, kann seinen Spritverbrauch im Winter spürbar reduzieren. Zusätzlich gibt es Trainings und Schulungen in denen vermittelt wird, wie man seinen Fahrstil anpassen kann, um Kraftstoff zu sparen. Zum Beispiel bietet der ADAC sogenannte Sprit-Spar-Trainings an. Hierbei wird der persönliche Fahrstil erfasst und durch zwei Fahrten dokumentiert. Anschließend gibt es eine individuelle Auswertung, in der mögliche Einsparpotenziale besprochen werden. Wir wünschen Euch eine gute und spritsparende Fahrt.

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