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Das Motorenöl übernimmt in Verbrennungsmotoren die Aufgaben der Schmierung, Kühlung und Abdichtung. Das Schmieren der mechanischen Bauteile ist gleichzeitig auch ein Schutz vor Korrosion. Die im Motor stattfindenden Verbrennungen führen zu Rückständen, welche das Motoröl verschmutzen und verdicken. Aber auch Staub und winziger Metallabrieb gelangen über die Zeit in den Ölkreislauf. Autos die häufig nur auf Kurzstrecken unterwegs sind, kommen nicht auf die Temperatur, um den Kraftstoff komplett zu verdampfen. Damit gelangt der Kraftstoff in den Motorölkreislauf und führt zu einer Verdünnung des Öls. Deshalb ist es wichtig, die Wartungsintervalle der Fahrzeughersteller einzuhalten und den Motorölwechsel regelmäßig durchzuführen!
Früher wurden Motoröle je nach Jahreszeit gewechselt, heute sind Mehrbereichsöle üblich. Die Viskosität verrät, wie flüssig das Motorenöl ist. Dieser Wert wird angegeben bspw. als 5W30. Das Öl soll beim Kaltstart dünn genug sein, um schnell alle Teile zu schmieren und im heißen Zustand immer noch eine hohe Schmiersicherheit zu bieten. Je kleiner die Zahl vor dem W, desto dünnflüssiger ist das Motoröl im kalten Zustand. Je größer die Zahl nach dem W, desto dickflüssiger ist das Öl auch bei höheren Temperaturen. Das misst sich am Fließverhalten in Bezug auf die Referenztemperatur von 100°C. Das W steht übrigens für "Wintereignung". Eine hohe Viskosität bedeutet also, das Motoröl ist dickflüssiger. Ist das Motorenöl dünnflüssiger, hat es eine niedrigere Viskosität. Die Viskosität sagt jedoch nichts über die Qualität des Motoröls aus. Welches Motoröl also unterwegs nachgefüllt werden muss, hängt somit von der Viskositätsklasse (SAE) ab. Sie muss identisch sein, wie bei dem bisher verwendeten Motorenöl. Motoröle mit unterschiedlichen SAE-Klassifizierungen sollten nicht untereinander gemischt werden. Unterschiedliche Öle könnten sich durch ihre verschiedenen Eigenschaften in ihrer Leistung gegenseitig aufheben und damit die Funktionalität beeinträchtigen. In den folgenden Tabellen sind die SAE-Klassen einmal übersichtlich dargestellt:
SAE-Klasse | Tiefsttemperaturen |
---|---|
SAE 0W | -35 °C |
SAE 5W | -30 °C |
SAE 10W | -20 °C |
SAE 15W | -15 °C |
SAE 20W | -0 °C |
SAE-Klasse | Min. Viskosität bei 100°C |
---|---|
SAE 20 | 6,9 mm²/s |
SAE 30 | 9,3 mm²/s |
SAE 40 | 12,5 mm²/s |
SAE 50 | 16,3 mm²/s |
SAE 60 | 21,9 mm²/s |
Um das richtige Motoröl zu kaufen, sind neben der SAE Klasse wie 05W30 noch weitere Spezifikationen wichtig. Welches Motoröl für Ihr Fahrzeug passen ist, hängt unter anderem von den amerikanischen API-Spezifikationen oder die für den europäischen Raum relevanten ACEA-Spezifikationen ab. Je nach Motorbauweise unterscheidet man bei den ACEA-Spezifikationen zwischen der A-, B-, C- und E-Klasse:
Diese ACEA-Spezifikationen beschreiben das Leistungsvermögen des Motorenöls auf der Grundlage von Motorprüfläufen im Testlabor. Mittlerweile wurden die ACEA-Spezifikationen erweitert. Es gibt seit Mai 2021 auch A7/B7 für High-SAPS Motoröle (Sulfatasche-Phosphor-Schwefel Basis), die für Fahrzeuge ohne Partikelfilter geeignet sind und im Gegensatz dazu auch die neue Spezifikation C6 für Low-SAPS Motoröle, die für Fahrzeuge mit Partikelfilter entwickelt wurden. Mit diesen neuen Versionen möchte man weiter auf die gestiegenen Anforderungen an moderne Motoröle adressieren. Insbesondere geht dabei der Blick auf Low Speed Pre-Ignition (LSPI), Verschleißschutz und Turboladersauberkeit. LSPI ist eine Herausforderung, die durch das „Downsizing“ der Motoren entsteht: mehr Leistung, wenig Hubraum, hoher Ladedruck. Es wird dabei versucht, den Emmissionsausstoß zu verringern und die Nachfrage nach höherer Motorleistung zu vereinen, womit die erhöhten Anforderungen an das Motoröl einhergehen.
Aufgrund der Einführung der neuen ACEA-Spezifikationen werden dafür die alten Sequenzen A3/B3 und C1 nicht mehr weitergeführt. Es gibt jedoch eine Übergangszeit bis zum 30.04.2023, in der die Motorölhersteller noch die alte Version verwenden dürfen. In diesem Zeitraum werden die Hersteller ihre Öle an die neuen ACEA-Spezifikationen anpassen und ihre Produkte neu kennzeichnen. Fuchs zum Beispiel hat bereits ein Motoröl, dass den C5/C6 Anforderungen entspricht. Es handelt sich dabei um das TITAN GT1 Flex 5 SAE 0W-20. Eine entsprechende Kennzeichnung wird jedoch noch etwas dauern.
Neben den bereits genannten Vorgaben stellen die meisten Fahrzeughersteller jedoch noch eigene Anforderungen über diese internationalen Klassifikationen hinaus. Die Vorgaben des jeweiligen Herstellers hängen mit den unterschiedlichen Motorenkonzepten sowie Tests der Fahrzeughersteller selbst zusammen. Je nach Hersteller sind die Bezeichnungen unterschiedlich aufgebaut, im Folgenden ein paar Beispiele:
Fahrzeughersteller | Beispiele Herstellerfreigaben |
---|---|
VW-Norm | VW 502 00, VW 504 00, VW 507 00 |
BMW-Norm | BMW Longlife-12 FE, BMW Longlife-01 |
FORD-Norm | WSS-M2C 925-B |
Mercedes-Benz Norm | MB 229.5, MB 228.3 |
Diese herstellerspezifischen Normen bestimmen, welches Motoröl für Ihr Fahrzeug notwendig ist. Ebenso sind sie im Rahmen von Garantieansprüchen relevant, denn nur mit dem richtigen Motorenöl können sie geltend gemacht werden. In der Betriebs- und Bedienungsanleitung Ihres Fahrzeugs finden Sie die Herstellerfreigabe Ihres Fahrzeugherstellers, die Ihnen hilft, das richtige Motoröl zu kaufen.
Heutzutage gibt es auch sogenannte Longlife Öle. Diese sind darauf ausgerichtet, die Ölwechselintervalle hinauszuzögern. Das wird durch verschiedene Zusätze, auch Additive genannt, ermöglicht. Die Öle sorgen für eine hohe Schmierfähigkeit auch bei hohen Temperaturen. Daher sind Longlife Öle überwiegend dünnflüssiger und haben häufig die SAE-Klasse 5W30. Jedoch kann nicht jedes Fahrzeug auf Longlife Öle umgestellt werden. Auch diese Vorgabe muss vom Hersteller im Serviceheft vermerkt sein. Wenn ein Fahrzeug für Longlife Öle vorgesehen ist, sollte es auch stets nur mit diesen nachgefüllt werden. Wenn keine Longlife Öle nachgefüllt werden, müssten diese sonst früher gewechselt werden, als laut Hersteller vom Intervall her vorgesehen ist.
Bei jedem Ölwechsel sollte auch der Motorölfilter ausgetauscht werden, denn dieser fängt die Rückstände des Motoröls auf. Der Motorölwechsel sollte in den vorgegebenen Wartungsintervallen des jeweiligen Herstellers erfolgen. Bei uns finden Sie dazu auf die jeweiligen Fahrzeuge abgestimmte Ölwechsel-Sets. Diese beinhalten das entsprechende Motorenöl in verschiedenen Mengen zusammen mit dem passenden Motorölfilter. Die benötigte Menge können Sie ebenfalls der Betriebsanleitung oder im Serviceheft entnehmen. Wenn Sie nach einem Motorölwechsel einen geöffneten Behälter aufbewahren möchten, ist es ratsam die Lagerung nicht über ein Jahr hinausgehen zu lassen. Das Altöl muss stets fachgerecht entsorgt werden.
Neben dem Zustand des Öls ist auch immer wieder der Ölstand zu prüfen. Das Motoröl verbraucht sich im Laufe der Zeit. Das liegt daran, dass die beweglichen Bauteile nicht zu 100% gas- und öldicht sind. Dadurch gibt es immer einen stetigen wenn auch sehr geringen Ölverbrauch. Dazu kommt, dass das Öl im Verbrennungsraum zum Teil mit verdampft und verbrennt. Daher ist es ratsam, in regelmäßigen Abständen und vor allen Dingen, wenn eine längere Fahrt ansteht, einen Blick auf den Ölstand zu werfen und das Öl ggf. aufzufüllen. Größere Schwankungen gibt es, wenn ein Ölleck entstanden ist. Das erkennt man daran, dass sich unter dem Auto eine Öllache bildet. Dann sollte das Fahrzeug umgehend in einer Werkstatt geprüft werden.
Gutes Motoröl sorgt für eine gute Schmierung und damit für einen zuverlässigen Motorlauf und für Sicherheit. Bei uns finden Sie hochwertige Motorenöle namhafter Hersteller zu einem günstigen Preis. Sollten Sie unsicher sein, welches Motoröl Sie kaufen sollen, melden Sie sich bitte mit der 17-stelligen Fahrgestellnummer bei unserem Kundenservice.